Google hat seine bereits seit einiger Zeit angekündigte Wikipedia-Konkurrenz Knol knol.google.com gestartet. Die Plattform, die sich derzeit noch in einer Beta-Testphase befindet, soll laut Google zur Wissensverbreitung und als Informationsquelle im Internet dienen. Das Motto:“Knol: a unit of knowledge„.
Im Gegensatz zu Wikipedia, das auf die“Weisheit der Massen“setzt, rückt bei Google-Knol der einzelne Autor in den Mittelpunkt. So sollen auf dem Knol-Portal vor allem Einzelautoren oder kleinere Gruppen von kooperierenden Autoren unter ihren realen Namen Beiträge veröffentlichen. Google hofft, durch die Stärkung der Position der Autoren eine höhere Qualität zu erzielen. Auch für Experten, die nicht wollen, dass ihre Texte von anderen verändert oder ergänzt werden, soll die Plattform interessant sein. Diese können vor dem Posting ihrer Knol-Beiträge ausdrücklich festlegen, ob sie eine weitere Bearbeitung ihrer Texte wünschen oder nicht.
Optimierungsbedarf bei Auffindbarkeit von Wissen im Internet
Angekündigt wurde der Start des Knol-Projekts dabei eher durch die Hintertür. In einem Blogposting geben Cedric Dupont, Knol-Produktmanager und Michael McNally, Softwareentwickler bei Google, einen kurzen Einblick in die Hintergründe.“In den Köpfen der Menschen ist eine enorme Menge an Informationen gespeichert. Millionen von Menschen wissen nützliche Dinge und Milliarden könnten davon profitieren“, erklären die beiden Google-Mitarbeiter in ihrem Posting.
Knol soll diese Menschen dazu ermutigen, ihr Wissen in die Online-Welt miteinzubringen und es so für alle zugänglich zu machen. Derzeit finde sich zwar eine ungeheure Menge an Informationen im Netz, doch nicht alles davon sei unbedingt wissenswert. Auch was die Auffindbarkeit von bestimmten Online-Inhalten betrifft, gebe es noch einigen Verbesserungsbedarf.
Knol-Eintrag mit Namen versehen
Kernpunkt von Googles neuer Wissens-Plattform soll der einzelne Autor sein.“Das Schlüsselprinzip von Knol ist die Autorenschaft. Jeder Eintrag wird mit dem Namen des dafür verantwortlichen Autors versehen“, heißt es in der Blog-Meldung zu Knol. Es sei durchaus vorstellbar und auch gewollt, dass mehrere Knol-Beiträge zum selben Thema von unterschiedlichen Knol-Autoren eingestellt werden.
Trotz der Ausrichtung auf den erkennbaren einzelnen Autor, soll bei Knol die gegenseitige Kooperation von Autoren gefördert werden.“Wir stellen hierfür eine neue Methode des Zusammenarbeitens vor, die wir ‚Moderated Collaboration‘ nennen. Bei diesem Ansatz kann jeder registrierte Nutzer Änderungsvorschläge zu einem bestimmten Text vorbringen. Der jeweilige Autor kann diese dann akzeptieren, ablehnen oder verändern noch bevor die neue Fassung für die Öffentlichkeit ersichtlich ist“, schildern die Google-Mitarbeiter. Auf diese Weise hätten die Autoren zu jeder Zeit die volle Kontrolle über ihre Beiträge.
Mit Knol Geld verdienen ist möglich
Um möglichst viele Nutzer zur Mitarbeit bei Knol zu bewegen, will Google der Autorenschaft die Möglichkeit bieten, ein wenig Geld mit dem Verfassen von Beiträgen zu verdienen. So können Knol-Autoren auf der Plattform Werbung von Google AdSense in ihre Einträge integrieren. „Wenn ein Verfasser sich dafür entscheidet, Werbung miteinzubinden, werden wir ihn an den dadurch erzielten Einnahmen beteiligen“, versprechen die Google-Mitarbeiter.
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