Wien (OTS) – Die Internetnutzung der Österreicher sowie aktuelles Know-how bei Suchmaschinen standen im Mittelpunkt des APA-IT-Forums gestern in Wien. Wichtigste Aussage: Unternehmen, die mit Hilfe von Suchmaschinen wie Google nicht gefunden werden, sind im weltweiten Netz kaum bzw. gar nicht präsent.
Laut Bertram Barth, Geschäftsführer der Integral Markt- und Meinungsforschung, die seit 1996 das Online-Nutzungsverhalten im Austrian Internet Monitor (AIM) erhebt, waren im 1. Quartal dieses Jahres 69 Prozent der Österreich online unterwegs. Damit stehe man im europäischen Vergleich nicht schlecht da. Barth erwartet für das Gesamtjahr 2008 eine weitere Steigerung um drei Prozentpunkte. Die wichtigsten Kriterien für die Internetnutzung liegen demnach im Alter und in der Sozialschicht der User, wobei die“gezielte Suche“im Web immer wichtiger wird.
81 Prozent der Österreicher verwenden das Internet vorrangig für die private Kommunikation, dahinter rangieren die Abfrage von Nachrichten (60 Prozent) sowie die Suche nach Adressen und Telefonnummern (56 Prozent). Soziale Interaktion (Stichwort Web 2.0) hat in jüngster Zeit – besonders durch die Verbreitung von schnellen Breitband-Internetzugängen – stark zugenommen und so verwenden laut AIM bereits 32 Prozent Networking-Plattformen. Ein Profil auf einer solchen Plattform haben 31 Prozent erstellt, lediglich das Verfassen von eigenen Beiträgen auf Websites wie Wikipedia fristet mit gerade einmal vier Prozent noch ein Schattendasein.“Die Produktion im Internet ist eine Ausnahmeerscheinung“, bescheinigte Barth.
Dass es immer mehr Werbung im Internet gibt, stellen laut AIM immerhin 67 Prozent der Österreicher fest, für 59 Prozent wird diese immer aufdringlicher. Auf der anderen Seite ist Internet-Werbung nur für 13 Prozent der Befragten eine wichtige Hilfe bei der Kaufentscheidung. Daher konkludierte Barth, dass die Akzeptanz für den User vor allem vom Kontext (brauchbare Informationen) und der jeweiligen Situation abhängig ist. Wichtig sei, mehr Vertrautheit bei den Konsumenten zu schaffen, vor allem im Bereich des Online-Shoppings. Der wesentliche Erfolg liegt für Barth in der Verknüpfung einer Suche mit konkreten und nicht aufdringlichen Werbebotschaften.
Für Christoph Pichler vom Suchmaschinen-Marketing-Unternehmen CPC-Consulting hat Google im deutschsprachigen Raum mit einem Marktanteil von 90,1 Prozent eine“Monopolstellung“inne. Wenn man als Unternehmen im Internet gefunden werden will, sei es wichtig, beim Suchergebnis sowohl auf der ersten Seite (91,63 Prozent der Klicks) als auch an der ersten Stelle (nahezu 50 Prozent der Klicks) zu stehen. Wichtig seien branchenrelevante Suchbegriffe und nicht der Firmenname, so Pichler, der mit CPC die“Google-Fitness“der Top-500-Unternehmen in Österreich näher analysiert hat. Ergebnis:“Wer auf der ersten Seite nicht gefunden wird, ist unsichtbar.“
Beim Fitness-Test habe sich gezeigt, dass 27 Prozent der österreichischen Firmen-Homepages für Google gut erfassbar sind, bei 60 Prozent gibt es einen Optimierungsbedarf, bei 13 Prozent sogar einen großen Optimierungsbedarf. Um diese Situation zu verbessern, rät Pichler zum Einsatz von Web-Analyse-Tools, um den Erfolg einer Website zu messen. Derzeit tun dies rund 31 Prozent der Top-500-Unternehmen, die entweder auf kostenlose (Google Analytics) oder kostenpflichtige Angebote (Omniture, Clicktracks) zurückgreifen. Bei den Websites mit Optimierungsbedarf hapere es oft daran, dass Ziele nicht (klar) definiert seien. Problematisch stellt sich außerdem der unklare Status-Quo der Homepage und der Umstand, dass Web-Analyse & -Controlling (noch) kein Thema ist, dar.
Um auf Google“gelistet“zu sein, gilt es einige Regeln zu beachten, so Pichler. Die US-Suchmaschine berücksichtigt dabei über 200 Faktoren (Google-Algorithmus), die sich in On-Page-Faktoren, die Website selbst, und in Off-Page-Faktoren wie etwa die Verlinkung, unterteilen. Relevante Links machen, so Pichler, bereits 60 Prozent des Erfolgs von Unternehmen im Internet aus. Die Verbindung von Ranking und Werbung stellt dann für Google den größten Gewinnfaktor dar. Mit Werbung hat der Branchenprimus im Jahr 2007 einen Umsatz von 16,6 Mrd. Dollar eingefahren, heuer soll dieser auf rund 25 Mrd. Dollar (16,21 Mrd. Euro) steigen.
Dass die Suche eine zentrale Funktion einer Website ist, darauf verwies Manfred Mitterholzer von der APA-IT. Allerdings ist die Suche Teil des Business und nicht bloß Technologie, die Erfolgsfaktoren liegen für ihn in den Bereichen Benutzerfreundlichkeit, Übersichtlichkeit und kurzen Antwortzeiten. Auf die Präsenz im Internet angesprochen, stellte Mitterholzer fest, dass“kontextsensitive“Online-Werbung immer mehr an Bedeutung gewinne. Diese sorge für mehr Akzeptanz und sorge für höhere Erlöse im Zuge des steigenden Traffics, der sich in Verweildauer und Kundenbindung ausdrückt.
Um dies zu gewährleisten, hat die APA-IT eine Suchmaschinentechnologie speziell für den Einsatz in kleinen und mittleren Portalen entwickelt. SiteSearch+ vereint dabei die Datenbanktechnologie APA-PowerSearch, die auch schon im APA Online Manager (AOM) zum Einsatz kommt, und die APA-IT-Spracherkennung, wo im Durchschnitt über 90 Prozent der gesprochenen Nachrichten, z.B. ZiB-Sendungen, erkannt und als Text ausgegeben werden können. Das sei vor allem für die Medienbeobachtung von Interesse, so Mitterholzer.
Bei der Abschlussdiskussion nahmen sich die Experten dann noch der IT-Trends 2008 an. Integral-Geschäftsführer Barth geht davon aus, Bedeutung von Social-Networking-Plattformen weiter zunehmen wird; auch beim Online-Shopping werden manche Gruppen (z.B. Software) zulegen können. Punkto Professionalität im Internet ist Österreich gut aufgestellt, allerdings liegt hierzulande der Fokus noch eher auf Informationseinholung (Nachrichten, etc.). Ob mobiles Internet hier ein Treiber sein kann, entzweite die Experten. Das Ziel, dass 2012 40 Prozent der Handynutzer das Mobiltelefon als Internetzugang nutzen, hält Barth für nicht realistisch. Ganz anders CPC-Vertreter Pichler:“40 Prozent sind noch konservativ geschätzt. Das iPhone wird hier derTreiber sein.“APA-Experte Mitterholzer sieht seinerseits das Google-Betriebssystem Android als weiteren Wachstumsmotor.
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS – WWW.OTS.AT ***
OTS0217 2008-05-08/12:05
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