Zeitlich genau passend in der Haupt-Reisesaison wurden von der Reise-Buchungsplattform Amadeus unlängst Zahlen darüber veröffentlicht, wo denn die Österreicher ihre Reisen im Internet buchen. Es zeigt sich, dass die heimischen Reiseveranstalter das Online-Reisegeschäft verschlafen haben, da 90 Prozent der Web-Buchungen von Österreichern auf internationalen Reiseportalen stattfinden.
Derzeit werden nur etwa 11 Prozent der geschätzten touristischen Gesamtumsätze von jährlich 900 Mio. Euro in Österreich über das Internet gemacht.
Im Vergleich dazu bucht in Großbritannien bereits schon fast jeder Zweite seinen Urlaub im WWW! Man könnte daraus schliessen, dass für Reiseveranstalter in Österreich hier also noch ein enormes Potential besteht. Und einer Studie von Yahoo und Comscore zufolge wird das Internet bei der Reiseplanung auch immer wichtiger: 94 Prozent der Befragten nutzten das Internet zur Vorbereitung ihrer letzten Reise, knapp zwei Drittel setzten dabei sogar ausschließlich auf das Web. Und Suchmaschinen wie Google sind das am häufigsten genutzte Medium für die Reiserecherche, gefolgt von Online-Reisebüros und Reise-Websites.
Wenn man sich aber lt. Amadeus-Daten nun ansieht, WO die Reisebuchungen der Österreicher derzeit stattfinden, so kann man feststellen dass diese von deutschen und internationalen Reiseportalen abgeschöpft werden. Österreichische Reiseportale halten nur einen Marktanteil von knapp 10 Prozent an den Reisebuchungen im Internet – bei einem geschätzten Volumen von 100 Mio. Euro für 2007 – ohne Direktbuchungen von Hotels und Fluglinien. Denn 90 Prozent der Urlaubsbuchungen laufen über ausländische Websites.“Die nationalen Unternehmen haben offensichtlich den Wettbewerb um österreichische Internet-Kunden kampflos aufgegeben“, so Amadeus-Geschäftsführer Wilfried Kropp.
Zu den Ursachen meint Kropp, dass durch die massiven Werbeausgaben der internationalen und der deutschen Portale deren Marken viel populärer seien als die der nationalen Reiseunternehmen.
Der europäische Online-Reise-Markt wird von 5 Portalen beherrscht: Expedia, Lastminute.com, Opodo, Priceline und Ebookers. Von Expedia, dem weltweit größten Internet-Reiseportal, ist bekannt, dass die Marketingausgaben rund 35 Prozent der Gesamtaufwendungen betragen, ein Grossteil davon geht in Online-Werbung. Österreichische Reise-Websites werden dagegen praktisch überhaupt nicht beworben. Und Internet-Marketing wird von den großen internationalen Plattformen viel professioneller eingesetzt als von den nationalen Anbietern. Wer in Google eine reisebezogene Abfrage ab Wien eingibt, erhält fast immer nur Links auf deutsche oder internationale Websites, meint Kropp.
Der Vergleich mit größeren Märkten in Europa zeigt laut Kropp, dass nationale Marken, wie etwa rumbo in Spanien, vivacances in Frankreich oder weg.de in Deutschland, erhebliche Marktanteile erobern konnten und den Markt insgesamt ausgeweitet haben.
Wer sind die“Big Player“in der Reise-Branche in Österreich? Bei den heimischen Internetreisebüros ist der Marktführer die Kuoni-Tochter Restplatzbörse, mit deutlichem Abstand folgen die Urlaubsbörse, Verkehrsbüro-Gruppe und STA Travel. Und gerade erst wurde von Herold gemeinsam mit Ruefa und FTI mit viel Werbeaufwand das Reise-Portal“reise-hero.at“gelauncht, das aber im Vergleich mit internationalen Plattformen einen eher“patscherten“Eindruck macht.
Klar, Expedia und Co. sind e-Commerce-Profis, die alle Register ziehen und jahrelang international am Markt sind. Aber ein wenig Benchmarking mit den Profis würde der österreichischen Reisebranche bei ihren Versuchen, Online-Buchungen zu lukrieren, nicht schaden. Sowohl was den Online-Auftritt als auch was professionelle Internet-Werbung betrifft.
Zu Google, dem am häufigsten genutzten Medium für die Reiserecherche: Unlängst habe ich gelesen, dass nach Meinung der meisten Google-Nutzer die Google-Suchergebnisse“zufällig“zustande kommen. Und dass rund 60 Prozent nicht realisieren, dass es dort auch bezahlte Werbelinks (Google AdWords) gibt. Also eigentlich wirklich ideal, um Reiseangebote den potentiellen Kunden zu präsentieren, da diese offensichtlich der Meinung sind, hier objektive Informationen zu erhalten.
Diese Möglichkeit wird aber – wie erwähnt – von österreichischen Reise-Anbietern so gut wie nicht genutzt, denn deutsche und internationale Reiseportale dominieren das“goldene Dreieck der Google-Suchergebnisse“, also jenen Bereich auf der ersten Seite bei Google, in dem die meisten Clicks stattfinden. Ein Click bedeutet in diesem Fall“Interessent“bzw. potentieller Kunde…
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